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Nachdem ich im letzten BUpro-Newsletter den Hype um Grundunfähigkeits-Versicherungen einmal aus Sicht des BU-Marktes beschrieben habe, möchte ich den letzten Newsletter im Jahr 2019 auch dahingehend nutzen, Ihnen Alternativen zur Grundunfähigkeits-Versicherung vorzustellen. Zusätzlich möchte ich Sie auf Veränderungen im Bereich der Dienstunfähigkeit hinweisen, die zwar lautlos aber nicht ohne Strategie der Produktanbieter vollzogen worden sind.
Aber beginnen wir mit der Problematik das es üblich ist, jedem Mandanten einen Hochleistungs-BU-Tarif anzubieten, der dann in speziellen Berufsgruppen zur Unbezahlbarkeit oder Absenkung auf eine nicht bedarfsgerechte Absicherungshöhe führt. Dieser Zustand wird zu recht von den Lobbyisten der Grundunfähigkeits-Versicherer in Abrede gestellt und führt nicht selten zu der Behauptung, dass handwerklichen Berufen somit der Schutz der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung versagt bleibt. Dieser Istzustand wird leider auch dadurch verstärkt, dass der Fokus in der heutigen digitalen Welt der BU-Vergleichs- & Analysesoftware vordringlich auf BU-Toptarife und deren Highlights in der Berufsgruppe 1 & 2 ausgerichtet ist. Die Vielschichtigkeit von 32.000 Berufen und die damit vollkommen unterschiedlichen Anforderungsprofile, werden leider oft ausgeblendet (Bewertungen bilden nur das Mehr ab) und führt nicht selten dazu, dass schon jeder Azubi mindestens Mercedes S-Klasse von Anfang an in der BU-Welt fahren muss.
Aber zurück zur Praxis und zur BU-Thematik, das handwerkliche Berufe einer besonderen Betrachtung und einem individuellen Risk-Management unterliegen. Bereits im Jahre 2018 wurde seitens des Münchener Vereins eine sogenannte Deutsche Handwerker Berufsunfähigkeit mit kräftiger Unterstützung eines Rückversicherers eingeführt. Ein anderer Erstversicherer stand auch kurz vor der zeitgleichen Einführung einer solchen BU-Tarifgeneration, ließ sich jedoch aufgrund einer negativen Maklerbefragung (der Markt will angeblich nur BU-Hochleistungstarife) wieder davon abbringen. Somit ist es nicht verwunderlich, das die beiden BU-Tarife (Tarif 56 und vor allem der Tarif 55) des Münchener Vereins im BU-Markt nur schwer zu finden sind.
Nachdem die Inhalte der Deutschen Handwerker Berufsunfähigkeit bereits seit Mitte 2018 in der BUpro-Analysesoftware hinterlegt wurden, konnte in der letzten Kalenderwoche auch endlich der dazugehörige LV-Webservice implementiert werden. Somit können Sie erstmalig neben den bewußt geringen BU-Inhalten wie z.B. der Absicherung eines 75 %igen BU-Grades und der Halbierung der Leistungen bei psychischen Beeinträchtigungen (beides zusammen im Tarif 55 hinterlegt) ein Preis-Leistungsverhältnis generieren, dass sich vor keiner Grundunfähigkeits-Versicherung verstecken muss.
Auch der zweite Teil meines BUpro-Newsletters beschäftigt sich mit einer Zielgruppe, die laut Statistik aus über 4,7 Mio. Beschäftigten des öffentlichen Dienstes besteht. War es in der Vergangenheit eher Usus, dass sich Produktanbieter aus diesem Geschäftsfeld der privaten Dienstunfähigkeitsabsicherung zurückgezogen haben, fanden in den letzten Monaten Aktivitäten statt, die nicht jedermann erreicht haben.
Die Continentale hat bereits zum 1. August 2019 eine Dienstunfähigkeitsklausel für Soldaten eingeführt. Von aussen betrachtet erst einmal nicht nachvollziehbar, da speziell die Absicherung von Zeit- und Berufssoldaten aufgrund der immer häufiger vorkommenden Auslandseinsätze der Bundeswehr, nicht unbedingt als gewünschtes Risiko im BU- & DU-Markt gilt. Betrachtet man den Inhalt der DU-Klausel wird jedoch schnell klar, dass eine Befristung der DU-Klausel auf 12 Monate und die Option von Grundfähigkeiten (Verlust der Hör- oder Seh- oder Gehfähigkeit = Rollstuhl) nicht vergleichbar mit bereits vorhandenen privaten DU-Klauseln etablierter Anbieter ist. Genauso still und heimlich hat auch die HanseMerkur zum 1. August 2019 einen BU-Tarif Be Care eingeführt. Auch hier wird eine allgemeine DU-Klausel für Beamte auf Lebenszeit und Beamte auf Probe & Widerruf neu angeboten (für Polizisten ist sogar eine aufpreispflichtige Spezial-Klausel versicherbar). Beim Versuch einen solchen DU-Tarif einmal zu berechnen wird einem aber schnell klar, das hier Besonderheiten den Zugang zum Produkt verhindern. Zum einen muss eine individuelle Versorgungsanalyse mit Höhe der Anwartschaft und Höhe der Bezüge des Beamten im Rahmen der Angebotssoftware vollzogen werden, aus der dann die maximale monatliche Absicherungshöhe zu Beginn ermittelt, die im Laufe des Vertrages linear abnimmt. Doch neben diesen tariflichen Besonderheiten, ist speziell die vertriebliche Ausrichtung des Versicherers (nur Versicherungsnehmer mit einer bereits bestehenden oder neu abzuschliessenden Krankenvollversicherung bei der HanseMerkur können versichert werden), recht restriktiv.
Als dritter im Bunde hat die Signal Iduna ihre SBU-Bedingungen und die dazugehörigen DU-Klauseln zum 1. Dezember 2019 relauncht. Die SBU-Tarife heißen jetzt SI Worklife Exklusive und SI Worklife Exklusive Plus. Inhaltlich wurde eine Kleinstbetriebs-Klausel mit weniger als 5 Personen, eine Verlängerung der AU-Klausel auf 24 Monate, eine Mitversicherung von Demenz und eine garantierte BU-Rentensteigerung im Leistungsfall eingeführt. Im Bereich der Dienstunfähigkeit ist die erstmalige Implementierung einer Teildienstunfähigkeits-Klausel zu erwähnen.
Fazit:
Ich hoffe, dass ich Sie in der Weihnachtszeit (da kommen ja eigentlich nur noch Danksagungen und gute Wünsche per Mail) mit einem so umfangreichen Newsletter nicht zu sehr überrascht habe. Jedoch war es mir ein persönliches Anliegen, Ihnen diese beiden Zielgruppen-Thematiken noch in 2019 zu kommunizieren und somit meinem Versprechen auch nachzukommen, pro Quartal einen BUpro-Newsletter zu veröffentlichen. Freuen sie sich aber schon heute auf das Januar-Relaunch der BUpro-Analysesoftware 2020. Wie bereits avisiert, haben Sie auch zukünftig den exklusiven Zugriff einer BU-Manufaktur auf den gesamten deutschen BU-Maklermarkt.
Viele Grüße aus der BU-Manufaktur...
HT-Maklerservice
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